Missverständnisse auflösen

Missverständnisse auflösen

Damit aus Missverständnissen kein Streit wird

18. April 2024 von Peter Kalawinski

Kategorie: Kommunikation und Beziehungen

Stichwörter: Kommunikationsstrategien  Konfliktlösung  Teambuilding  

Missverständnisse auflösen

Aus einem Missverständnis kann schnell ein Streit entstehen – warum ist das so?

Missverständnisse sind ein allgegenwärtiger Teil menschlicher Interaktionen und eine Quelle vieler Konflikte, sowohl im privaten als auch im beruflichen Umfeld. Ihre psychologische Basis findet sich oft in der subjektiven Wahrnehmung und Interpretation von Informationen durch verschiedene Menschen. Wir nennen das selektive Wahrnehmung. Menschen neigen dazu, das Gesagte durch den Filter ihrer eigenen Erfahrungen, Werte und Überzeugungen zu interpretieren, was zu Diskrepanzen in der Kommunikation führen kann.

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Vorteile und Auswirkungen der Auflösung von Missverständnissen

Die effektive Auflösung von Missverständnissen führt zu verbesserten Beziehungen, erhöhter Zufriedenheit und einer allgemein positiveren Atmosphäre im Umgang miteinander. Sie begünstigt eine Kultur der Offenheit und des Vertrauens, wo konstruktives Feedback und gegenseitiges Verständnis gedeihen können.

Ein Missverständnis anzusprechen, ist kein Zeichen von Schwäche, sondern ein mutiger Schritt zur Stärkung der Beziehung. Es zeigt, dass dir an einer klaren und ehrlichen Kommunikation gelegen ist. Missverständnisse bieten eine einzigartige Chance, nicht nur die Kommunikationsfähigkeiten zu verbessern, sondern auch tiefere Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt der anderen Person zu gewinnen.

Kleiner Leitfaden zur Aufklärung von Missverständnissen

    1. Ich-Aussagen nutzen: Deine Einleitung in das Gespräch sollte immer mit einer Ich-Aussage erfolgen. Dies verhindert, dass sich das Gegenüber angegriffen fühlt und in die Defensive geht.

      Beispiel:
      Ich möchte gerne etwas ansprechen, weil es mich belastet …
      Ich fühle mich sehr unwohl, weil es mich belastet …
      Ich habe ein schlechtes Gefühl, weil es mich belastet …

    2. Erläutere dein Anliegen klar und präzise: Nachdem Du mit einer Ich-Aussage begonnen hast, ist es wichtig, genau zu erklären, warum du dich gerade schlecht fühlst. Hierbei kannst du Situationen oder Verhaltensweisen ansprechen, die zum Missverständnis geführt haben. 

      Beispiel:
      wenn du mir sagst, dass …,
      weil ich das Gefühl habe, dass …
      weil ich nun zwischen den Stühlen sitze
      … wenn ich nun erfahre …
      wenn ich nun höre, dass …

    3. Lösungsorientierte Fragen stellen: Nach der Erklärung deines Standpunktes solltest du das Gespräch in eine lösungsorientierte Richtung lenken. Stelle offene Fragen, die zum Nachdenken anregen und die andere Person einladen, ihre Sichtweise zu teilen und an einer gemeinsamen Lösung zu arbeiten.

      Beispiele für solche Fragen sind:
      Was schlägst du vor, wie wir hierbei weiterkommen können?
      Was ist deine Meinung, wie wir eine Lösung erzielen können?
      Was bietest du an, um eine Lösung zu vermitteln?
      Was sollte ich deiner Meinung nach tun, damit …
  1.  
  2.  Ebenso wichtig ist:
  • Aktives Zuhören praktizieren: Während des gesamten Prozesses ist es entscheidend, aktiv zuzuhören. Das bedeutet, der anderen Person deine volle Aufmerksamkeit zu geben, sie ausreden zu lassen und durch Nachfragen sicherzustellen, dass du ihren Standpunkt vollständig verstehst.
  • Gemeinsam Lösungen entwickeln: Zum Abschluss des Gesprächs solltet ihr gemeinsam über mögliche Lösungen nachdenken, die für beide Seiten akzeptabel sind. Dieser Schritt sollte von dem Wunsch getragen sein, das Verhältnis zu verbessern und zukünftige Missverständnisse zu vermeiden.

 

Persönliche Verantwortung für Gefühle übernehmen
Klare und offene Kommunikation praktizieren
Gemeinsame Lösungen anstreben

 

Das Auflösen von Missverständnissen mit klarer Kommunikation und Empathie ist essenziell für erfolgreiche Beziehungen und eine effektive Führung. Es stärkt das gegenseitige Verständnis und fördert eine kooperatives Miteinander.

Beispiele wie man etwas sagen kann …

Ich-Aussage: Ich möchte gerne etwas ansprechen, weil es mich belastet.
Erläutere dein Anliegen: Als du neulich unsere Pläne ohne mich geändert hast, fühlte ich mich übergangen, weil ich das Gefühl habe, dass meine Meinung nicht zählt.
Lösungsorientierte Frage: Was können wir tun, damit unsere Kommunikation in Zukunft besser funktioniert?


Ich-Aussage: Ich möchte gerne etwas ansprechen, weil es mich belastet.
Erläutere dein Anliegen: Letzten Dienstag, als du meinen Vorschlag vor den anderen abgelehnt hast, fühlte ich mich peinlich berührt, weil ich nun denke, dass meine Ideen nicht wertgeschätzt werden.
Lösungsorientierte Frage: Wie können wir sicherstellen, dass jeder sich gehört und geschätzt fühlt, wenn wir Ideen teilen?


Ich-Aussage: Ich möchte gerne etwas ansprechen, weil es mich belastet.
Erläutere dein Anliegen: Ich bin besorgt wegen der letzten E-Mail, die du über die Projektverzögerungen gesendet hast. Ich fühlte mich verantwortlich gemacht, obwohl wir alle Herausforderungen hatten. Dies belastet mich.
Lösungsorientierte Frage: Können wir besprechen, wie wir die Kommunikation im Team verbessern können? Was können wir tun, um Missverständnisse in Zukunft zu vermeiden?

 

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